Als vor mehr als 10 Jahren das Buch der Autorin Bärbel Mohr „Bestellungen beim Universum“ das Licht der Welt entdeckte, konnte noch niemand ahnen, wie erfolgreich sich dieser Titel verkaufen würde. Dabei bietet das Buch, geschrieben von einer absoluten Amateurin im Bereich der Esoterik, einfache Handlungsanweisungen, mit denen sich das Leben durch einen einfachen Wunsch bzw. durch Bestellungen beim Universum einfacher gestalten lässt.
Doch worauf Fußen die Gedanken von Bärbel Mohr und warum reichten ihre Ratschläge nicht aus um sie selber vor einem viel zu frühen Tod zu bewahren? Wir versuchen in einer ersten und groben Annäherung an das Thema diese Fragen zu klären.
Nach welchen Prinzipien die Methode aufgebaut ist
Bärbel Mohr bezeichnete sich selber als streng gläubige Atheistin, welche den rächenden Gott der verschiedenen Religionen für sich ablehnte. Dennoch gab es in ihrem Leben eine zentrale Kraft, welche nicht nur über ihr Wohlergehen wachte, sondern ihr bei Bedarf auch Wünsche erfüllte.
Statt diese Kraft, dieses unsichtbare Etwas nun Gott zu nennen, bezeichnete die Autorin diese Kraft viel lieber als Universum oder auch in ihren späteren Büchern als der universelle Bestellservice. Hier konnte Sie die Bestellungen und Wünsche einfach aufgeben und sich auf deren Erfüllung freuen.
Natürlich muss man zunächst kritisch anmerken, dass es hierbei nur eine sehr viel persönlichere und dem eigenen Egoismus untergeordnete Form eines Gebetes handelt und man insofern der Autorin schon eine gewisse Religiosität zusprechen möchte. Doch dagegen hat sich die Autorin Zeit ihres Lebens immer strengstens gewehrt. Denn das Universum erfüllt die Bestellung ohne vom Menschen dafür etwas zu verlangen, ohne seine Lebensweise zu kritisieren und natürlich auch ohne ein Ansehen von Hautfarbe oder Glauben.
Das Universum oder auch der universelle Bestellservice war Bärbel Mohrs Ausdruck einer stets gütigen Gottheit, welche sich auch in kleinen Belangen um das Wohlergehen und die Wünsche seiner Bewohner kümmerte.
Die Kraft des positiven Denkens
Selbstverständlich haben kritische Geister bereits kurz nach Erscheinen des Buches den Ansatz der Autorin verurteilt und ihrem Gebilde sämtliche Wirksamkeit abgesprochen. Doch ein Wunsch beim universellen Bestellservice muss nicht immer zum Scheitern verurteilt sein. Denn auch wenn es esoterisch fragwürdig ist und von den Religionen verdammt wird, so bewirkt der Ansatz von Frau Mohr eine Veränderung im Verhalten, der eine Wunsch-Erfüllung oftmals wie ein Wunder wirken lässt. Denn die Form der Bestellungen beim Universum drücken im Endeffekt nur den Wunsch danach aus, etwas ohne eigene Mühe oder eigene starke Beteiligung zu erreichen.
Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob man Dinge für Sich oder andere bestellen möchte. Schließlich kann der universelle Bestellservice nicht nur anderen helfen, sondern auch um ganz persönlich sich selber etwas Gutes zu tun.
Dies hat natürlich psychologisch zwei Konsequenzen, die viel über die Wirksamkeit dieses Ansatzes aussagen. Zum einen sind solche selbstsüchtigen Wünsche etwas vollkommen natürliches, doch kaum jemand kann so etwas offen zugeben. Gibt man also für sich selber eine Bestellung beim Universum auf und wünscht sich selber etwas Gutes, so akzeptiert man diesen Wunsch für sich und kommt somit dessen möglicher Erfüllung bereits einen großen Schritt näher.
Darüber hinaus gehören die Bestellungen zu den sich oftmals selbst erfüllenden Prophezeiungen. Denn dadurch, dass man auf die Erfüllung der Bestellung wartet, dabei aber kein festes Zeitfenster vorgibt, wird man selber oftmals unbewusst zur Erfüllung des Wunsches tätig.
Der nicht stubenreine Welpe wird von selber Stubenrein, da man viel konsequenter mit diesem umgeht. Das gewünschte Date findet statt, da man mit dem Wissen um den Wunsch viel selbstbewusster auftreten kann und dies vom Gegenüber bemerkt wird.
All diese Faktoren sorgen für den großen Erfolg der Bücher und ließen die Leserzahlen konsequent und kontinuierlich ansteigen. Doch wo Licht, da auch Schatten. Und Platz für Schatten ließen die Bücher rund um die Bestellung beim Universum reichlich.
Viel Raum für Kritik von verschiedenen Fraktionen
Natürlich ließ ein solches Buch die Reihen der Kritiker in Massen auf die Barrikaden gehen. Doch anders als vermutet wurden hierbei nicht nur die verschiedenen Verteidiger der Religionen aktiv, welche das Buch von Bärbel Mohr sogar als Ansatz schwarzer Magie bezeichneten, sondern auch die Riege der Esoteriker schoss sich schnell auf das Buch und die Autorin ein. Denn die Bestellungen beim Universum waren von einem Laien geschrieben worden, die sich mit den verschiedenen Konsequenzen ihrer Anleitung nur sehr ungenau und oberflächlich beschäftigt hatte.
Das Gefahrenpotential, dass ein solches Buch für viele der Leser mit sich brachte, schien kaum auszuloten. Und damit stand natürlich nicht nur der Ruf der Autorin auf dem Spiel, sondern auch der einer ganzen Branche. Doch obwohl die Kritiken auch im Laufe der Jahre nicht nachließen, lasen Millionen von Menschen die Bücher von Frau Mohr und richteten ihre Wünsche und Bestellungen ans Universum und den universellen Bestellservice.
Die breite Masse der Leser konnte den sprachlich angenehm formulierten Ansatz von Bärbel Mohr nur allzu gut verstehen und sah sich in der angenehmen Lage diesem Ansatz auch selber folgen zu können. So wurde es bald zur Mode einen Wunsch oder eine Bestellung aufzugeben und auf die Erfüllung zu warten.
Die Gefahren der Bestellungen beim universellen Bestellservice
Während es in der Regel kein Problem ist sich Geld zu wünschen, ein Date oder nur einen lange gehegten Traum zu erfüllen, können Bestellungen beim Universum auch gefährlich sein. Dies ist immer dann der Fall, wenn um Gesundheit oder eine schnelle Erholung von einer Krankheit gebeten wird und man aufgrund dieses Wunsches sich nicht mehr auf die konventionelle Medizin verlässt.
Besonders solche Wünsche werden selten bis nie erfüllt, was die Autorin Bärbel Mohr am eigenen Leib spüren musste und ein Verzicht auf die Schulmedizin mit all ihren Möglichkeiten ist eine definitive und oftmals endgültige Gefährdung des eigenen Lebens.
Das dies nicht der Sinn dieses Buches und seiner vielen Nachfolger sein sollte, steht außer Frage und muss dementsprechend auch nochmals in aller Deutlichkeit betont werden. Es ist wichtig und hilfreich für sich selbst etwas Gutes zu bestellen und sich somit einfach eine weitere Chance zu schaffen, doch ausschließlich verlassen auf die Erfüllung der Bestellung darf man sich in keinem Fall. Nur so können solche Bestellungen beim Universum ohne Probleme getätigt werden.